AEM Forms Forum 2025
Das waren die Highlights der Veranstaltung
TROTZ GEGENWIND AUF KURS!
Rund 80 Verantwortliche aus IT und Business trafen sich am 22. Mai 2025 zum jährlichen AEM Forms Forum von eggs unimedia
In seiner Begrüßung zum 12. AEM Forms Forum erörterte Martin Brösamle die Frage: „Wie bleiben Unternehmen in stürmischen Zeiten auf Kurs?“ Die Antwort: mit den richtigen Tools, innovativen Prozessen und einer starken Crew – getreu dem "Leavitt's Diamond Change Management Model". Darüber hinaus bedarf es heute zusätzlich einer größeren Flexibilität und Anpassungsfähigkeit als in vergangenen Tagen. Denn in dynamischen Märkten und sich wandelnden Kundenbedürfnissen sind starre Strukturen ein Risiko. Formulare spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sind der entscheidende Moment in der Customer Journey, in dem aus einem Interessenten ein Kunde wird. Ob bei Anträgen, Schadensmeldungen oder Vertragsabschlüssen – ein effizienter, barrierefreier und intelligenter Formularprozess kann begeistern oder frustrieren. Das diesjährige Forum zeigte eindrucksvoll, wie Unternehmen mit AEM Forms, KI-gestützten Lösungen und einer anpassungsfähigen Haltung ihre Prozesse optimieren und trotz Gegenwind erfolgreich navigieren können.

Die Keynote
In ihrer Keynote „KI als dritte Gehirnhälfte“ zeigte Astrid Brüggemann eindrucksvoll, warum Unternehmen zukunftsfähige Fähigkeiten entwickeln müssen, um gleichermaßen mit KI und Menschen effektiv zusammenzuarbeiten. Sie betonte, dass Künstliche Intelligenz nicht nur technisches Werkzeug ist, sondern fest in Unternehmensstrategie und -struktur verankert werden sollte. Anhand praxisnaher Beispiele – von Schadensbearbeitung bis Betrugserkennung – demonstrierte sie die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und erläuterte, warum 75 % der KI-Projekte aktuell noch hinter den Erwartungen zurückbleiben. Besonders einprägsam war ihre Einordnung, dass KI uns vor allem bei Aufgaben unterstützen wird, auf die wir keine Lust haben („UFF!“) oder die wir nicht verstehen („HÄ?“). Brüggemann machte aber auch klar: KI kann vieles – Empathie zeigen, kreativ sein –, doch menschliche Begegnungen, echtes Urteilsvermögen und Verantwortung bleiben unersetzbar.

AEM Forms in Aktion
Was wäre ein AEM Forms Forum ohne eine Live-Demo?
Martin Grimm zeigte eindrucksvoll, wie schnell und intuitiv sich mit AEM Forms adaptive Formulare erstellen lassen, die nicht nur auf allen Endgeräten optimal funktionieren, sondern sich auch nahtlos mit Drittsystemen zur Vorbefüllung integrieren lassen. In seiner Demo demonstrierte er, wie Formulare automatisch in andere Sprachversionen übersetzt und PDF-Versionen (Documents of Record) direkt aus HTML-Formularen generiert werden können. Über einen benutzerfreundlichen Rule Editor können Autoren ohne Programmierkenntnisse genau steuern, welche Formularfelder unter welchen Bedingungen ein- oder ausgeblendet werden – und so smarte, dynamische Formulare gestalten. Zudem lassen sich Formularbestandteile als wiederverwendbare Fragmente zentral verwalten und Pflegeaufwand sowie Abstimmungsprozesse deutlich reduzieren. Ein praktischer und praxisnaher Einblick in die vielseitigen Möglichkeiten von AEM Forms.

IBB: Förderbanking und Digitalisierung – Wie passt das zusammen?
Eike Schmaida, CDO der Investitionsbank Berlin, und Julian Manzel von eggs unimedia nahmen die Teilnehmenden mit auf eine eindrucksvolle Reise durch sieben Jahre Digitalisierung. Sie berichteten von den Herausforderungen einer Landesförderbank mit komplexen Förderrichtlinien, umfangreichen Antrags- und Prüfprozessen sowie strengen regulatorischen Vorgaben. Besonders deutlich wurde der Wert der gemeinsam aufgebauten digitalen Infrastruktur mit AEM Forms während der Corona-Soforthilfen: Innerhalb kürzester Zeit musste ein kompletter Antrags- und Durchführungsprozess für eine nie dagewesene Menge an Förderanträgen aufgesetzt werden. Was sonst überschaubar und planbar ist, wuchs plötzlich zu einer enormen Belastungsprobe – ein Kraftakt, der ohne die Flexibilität und Leistungsfähigkeit von AEM Forms nicht so möglich gewesen wäre. Ihr Fazit: Eine digitale Basis, Mut zur Veränderung und ein starkes Team machen es möglich, selbst unter extremem Druck schnell und verlässlich Hilfe zu leisten.

Barrierefreiheit in Formularen anhand von Kundenbeispielen
Jan-Erik Timme gab in seinem Vortrag wertvolle Einblicke in die Gestaltung barrierefreier Formulare und zeigte anhand eines aktuellen Formular-Audits aus dem Banken-Umfeld, worauf es dabei wirklich ankommt. Er stellte dabei nicht nur bewährte Tools wie axe und WAVE vor, sondern betonte auch die Bedeutung manueller Tests, um digitale Barrieren zuverlässig zu erkennen. Besonders im Fokus standen klare Beschriftungen, eine logische Strukturierung zusammengehöriger Felder, verständliche Fehlermeldungen und die vollständige Tastaturbedienbarkeit. Anhand seines erprobten Projektvorgehens – von der Analyse über die Abstimmung bis zur Umsetzung – machte er deutlich, dass Barrierefreiheit kein nachträgliches Add-on, sondern von Anfang an integraler Bestandteil jeder Formularentwicklung sein muss. Ein wertvoller Impuls für alle, die digitale Erlebnisse inklusiv gestalten wollen.

Mittagspause = Basketball-Competition
Um 12:30 Uhr startete die Mittagspause, in der das Catering-Team die Teilnehmenden mit abwechslungsreichen und köstlichen Speisen verwöhnte. Für sportliche Abwechslung sorgte Hartwig Thöne, Sportmoderator bei Sport1, der mit viel Charme und Witz das Basketball-Wettwerfen moderierte. In der entspannten Atmosphäre kamen die Teilnehmenden schnell miteinander ins Gespräch, knüpften Kontakte und tauschten sich aus. Das Konzept, Interaktion und Networking auf lockere Art zu fördern, ging damit auch in diesem Jahr voll auf.


Es geht gesund in den Nachmittag
Vitality Coach Michael Steinkohl begeisterte mit seinem Impulsvortrag „High Performance bei Gegenwind – Wie Unternehmen nicht härter, sondern smarter den Kurs halten“.
Mit einer Mischung aus wissenschaftlich fundierten Methoden, motivierenden Impulsen und alltagstauglichen Tipps zeigte er Wege zu mehr Vitalität, Energie und Lebensfreude. Bildhaft machte er die Bedeutung von Resilienz mit dem Vergleich zwischen Hacky Sack und Flummi deutlich. Besonders eindrücklich war die Frage an das Publikum, wer im Alter von 80 zu den 5 % der Gesunden ohne Medikamente gehören möchte – niemand verneinte. Abgerundet wurde der Vortrag durch praktische Übungen und eine Detox-Atemübung, mit der er alle energiegeladen in die nächsten Programmpunkte entließ.


AEM Forms beim ZKRD
In ihrem Vortrag „AEM Forms beim Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland“ präsentierten Kerstin Mitterwald und Martin Grimm die erfolgreiche Portierung der bestehenden AEM Forms JEE-Anwendung auf AEM Forms OSGi. Die Herausforderung bestand darin, die bewährten Designer-Vorlagen weitgehend unverändert weiterzunutzen und gleichzeitig neue Anforderungen wie den Abruf einzelner Dokumente zu integrieren. Mit den Standardservices von AEM Forms – darunter PDF Forms Service, Output, Assembler Service und Reader Extensions – wurde eine moderne und anwenderfreundliche Lösung geschaffen. Der Aufwand für die Migration und Erweiterung blieb dabei durch den Einsatz vorhandener AEM-Bordmittel überschaubar. Das ZKRD profitiert seither von einem zukunftssicheren System, das flexibel erweiterbar und optimal auf die komplexen Prozesse des Zentralregisters abgestimmt ist.

AEM Forms AI Assistant und Conversational Forms
Anschließend stellte Dominik Emmert von Adobe die beiden spannendsten Neuerungen von AEM Forms vor: den AEM Forms AI Assistant und die Conversational Forms.
Die generative KI für adaptive Formulare eröffnet völlig neue Möglichkeiten und erleichtert die Formularentwicklung erheblich. Dank intelligenter KI-Funktionen lassen sich Formulare per Prompts schneller denn je erstellen und bestehende Layouts mühelos anpassen.
Mit Conversational Forms wird die Interaktion mit Formularen so einfach und intuitiv wie ein Chat mit einem virtuellen Assistenten. Die Komponente lässt sich per Drag-and-Drop direkt auf eine AEM Sites-Seite ziehen – ganz ohne Programmierkenntnisse. So können auch Fachanwender im Handumdrehen interaktive und benutzerfreundliche Formulare gestalten.

AEM Forms + Adobe Analytics + Personalisierung
Jonas Strübig von webalyse und Chris Queener von eggs unimedia stellten in ihrem Vortrag vor, wie sich AEM Forms durch die Anbindung an Adobe Analytics und Target erweitern lässt. Ziel dabei ist es, neben einer sauberen technischen Umsetzung auch die tatsächliche Performance der Formulare im Einsatz zu analysieren und personalisierte Nutzererlebnisse zu ermöglichen. Sie gingen dabei auf die verschiedenen Integrationsmöglichkeiten ein, darunter den Einsatz eines Data Layers via Launch, serverseitige APIs, die native Forms-Cloud und Adobe I/O Runtime. Zum Abschluss gaben die beiden einen spannenden Ausblick darauf, welches Potenzial sich eröffnet, wenn Formulare zusätzlich mit einer Real-Time CDP verknüpft werden.

AEM Forms + Edge Delivery Services
Jan-Erik Timme stellte in seinem Vortrag die Unterschiede zwischen dem klassischen AEM Forms und dem neuen Content-Management-Ansatz von Adobe, den Edge Delivery Services, vor. Dieser moderne Ansatz ist inzwischen auch für AEM Forms verfügbar und ermöglicht ein Formular-Authoring – über den Adaptive Forms Editor hinaus – im Universal Editor. Die Ausspielung der Formulare erfolgt dabei über den Edge Delivery Layer statt über den Dispatcher und Webserver. Der Universal Editor überzeugt mit umfangreichen Funktionen wie A/B-Tests, Rule Editor, WYSIWYG-Oberfläche, Formularfragmenten, integriertem Tracking und einem leistungsstarken Stylesystem. Ein echtes Highlight: die spürbar verbesserte Performance und nahtlose Integration der Formulare in moderne Websites.

Neuerungen von AEM Forms
Martin Grimm von eggs unimedia fasste im letzten Vortrag des Tages die spannenden Neuerungen rund um AEM Forms zusammen. Die größten Neuerungen der Plattform – Edge Delivery Services, Conversational Forms und AEM Forms AI Assistant – wurden bereits in dedizierten Sessions vorgestellt. Weitere Neuerungen sind der AEM Forms Workfront Fusion Connector für nahtlose Prozessautomatisierung, Headless Adaptive Forms zur API-basierten Formularverwaltung sowie die Adaptive Forms Core Components für flexible, responsive Formulare. Ergänzt wurde das Update durch praktische Konnektoren für Microsoft OneDrive, SharePoint, Azure Blob Storage und Power Automate, mit denen sich Formulare optimal in bestehende Systeme und Workflows integrieren lassen. Abschließend ging er auf technische Plattform-Updates für die on-Premise AEM Forms Version 6.5 LTS ein.




